Kulturelle Vielfalt
UNESCO-Welterbestätten in den QuattroPole-Städten
Eine Vielzahl von Natur- und Kulturerbestätten zählt in der grenzüberschreitenden Großregion zur UNESCO-Welterbeliste. Dazu gehören auch zwölf architektonische Meisterwerke und vielfältige Kulturlandschaften in den QuattroPole-Städten, allein neun davon in Trier.
Militärarchitektonisches Weltkulturerbe in Luxemburg
Meterdicke Bollwerke, auf steilen Sandsteinfelsen angelegte Wehrgänge, respekteinflößende Schießscharten: die gewaltigen Bauten sind eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt und Grund dafür, dass Luxemburg den Beinamen „Gibraltar des Nordens” erhielt. Die Gebäude bilden den architektonischen Rahmen der Luxemburger Altstadt, die im Jahre 1994 von der UNESCO als „Weltkulturerbe der Menschheit” ausgezeichnet wurde. Besucher erkunden Altstadt und Festungsanlage auf einem Rundgang durch die Kasematten und auf der Flaniermeile „Corniche”, die sich entlang der Wehrmauer schlängelt.
Einmaliges Naturschauspiel: Biosphärenreservat Bliesgau
Das Biosphärenreservat Bliesgau liegt in der südöstlichsten Ecke des Saarlandes, an der Grenze zu Frankreich und Rheinland-Pfalz. Die sanft hügelige Landschaft ist geprägt durch ausgedehnte Streuobst- und artenreiche Orchideenwiesen, alte Buchenwälder und eine eindrucksvolle Auenlandschaft, die von dem namensgebenden Fluss, der Blies, durchzogen wird. Die Vielfalt der Landschaft ist zugleich die Besonderheit der Region: Verschiedene Lebensräume greifen auf engem Raum ineinander und sind ein Zuhause für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Das Biosphärenreservat wurde 2009 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Beeindruckende Kunst aus Eisen und Stahl: Völklinger Hütte
Die Völklinger Hütte wurde 1994 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben. Sie ist die weltweit einzige erhaltene Hütte aus der Glanzzeit der Eisen- und Stahlindustrie im frühen 20. Jahrhundert. Circa 15 Kilometer von Saarbrücken entfernt, führt ein 7.000 Meter langer Parcours die Besucher durch ein eindrucksvolles Zeugnis von Ingenieurskunst und Industriekultur: Maschinen in der Gebläsehalle, Hochöfen im frei begehbaren Hüttenpark und der einzigartige Schrägeaufzug begeistern Jung und Alt.
Auf den Spuren der Römer: UNESCO-Welterbe in Trier
Trier ist die älteste Stadt Deutschlands und mit seiner Vielzahl römischer Bauwerke ein außergewöhnliches Zeugnis der römischen Zivilisation. Die Porta Nigra, erbaut aus großen Sandsteinquadern etwa 170 n. Chr., ist das am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen. Das „Schwarze Tor“ ist markanter Blickpunkt im Stadtzentrum und dient als eindrucksvolle Kulisse für Veranstaltungen. Auf einer der zahlreichen Erlebnisführungen durch die Stadt entführt ein „Zenturio“ in glänzender Rüstung Groß und Klein in die Zeit der Römer und Kaiser und macht Geschichte hautnah erlebbar.
Mit dem Bau der Konstantin-Basilika, dem Thronsaal Kaiser Konstantins, wollten die Römer Größe und Macht des Kaisers demonstrieren: mit der 32,6 Meter breiten, 36 Meter hohen und 71 Meter langen „Aula Palatina“ ist dies auf beeindruckende Weise gelungen. Ebenfalls zum UNESCO-Welterbe zählen die Kaiserthermen, die jüngste der drei römischen Badeanlagen Triers. Zu Beginn des vierten Jahrhunderts erbaut, gehörten sie zu den größten Badeanlagen des Römischen Reiches. Auch die im zweiten Jahrhundert n. Chr. erbauten Barbarathermen zeugen von einer prunkvollen Römerzeit. Ein Besuchersteg führt quer über das Ruinenareal und macht die prachtvolle Ausstattung der Anlage auf eindrucksvolle Art und Weise neu erlebbar.
Auch die römischen Baudenkmäler Amphitheater, Römerbrücke und die 23 Meter hohe Igeler Säule sowie die auf römischen Fundamenten errichteten christlichen Nachfolgebauten Liebfrauenkirche und Trierer Dom wurden 1986 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Ebenso gehört seit 2004 der Codex Egberti zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Die weltbekannte Handschrift, unter dem Trierer Erzbischof Egbert Ende des ersten Jahrhunderts entstanden, ist der älteste neutestamentliche Bildzyklus zum Leben Jesu und zählt zu den Höhepunkten der Schatzkammer der Trierer Stadtbibliothek.