Greater Green - Konferenz "Nachhaltige Quartiere"

Gemeinsam eine zukunftsfähige Großregion bauen

Mitte Oktober veranstaltete das Umwelttechnik-Meta-Cluster der Großregion Greater Green in Kooperation mit anderen Akteuren der Großregion in Trier die Internationale Konferenz „Nachhaltige Quartiere“. Die Veranstaltung war dynamischer Auftakt für eine chancenreiche, notwendige und verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bausektor.

Auf Einladung des Meta-Clusters für die Umwelttechnik in der Großregion Greater Green, des Interreg-Projektes GReENEFF, des Life-Projektes ZENAPA, der Quattropole und der Stadtwerke Trier fand am 16. Oktober 2018 die Internationale Konferenz „Quartiere nachhaltig planen, bauen und bewirtschaften – Ideen, Konzepte und Umsetzungen in der Großregion“ statt. Das Bauwesen gehört zu den ressourcenintensiven Wirtschaftszweigen. Daher nimmt die Bauwirtschaft bei der Umsetzung von Ressourcen- und Energieeffizienz sowie bei der nachhaltigen Entwicklung eine Schlüsselrolle ein. „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ lautet deshalb auch eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der „Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen, die die Lebensverhältnisse heutiger und zukünftiger Generationen von Menschen grundlegend verbessern und den Planeten schützen sollen.

 

Besonders bei den Fachleuten des Bauwesens, der Stadtentwicklung, der Energiewirtschaft, der Abfallwirtschaft und der öffentlichen Verwaltung in der Großregion traf die Veranstaltung auf ein unerwartet großes Interesse. Rund 160 Personen aus allen fünf Teilen der Großregion, der französischen Region Grand Est, Luxemburg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Wallonien sowie aus angrenzenden Regionen haben an der Konferenz zum Nachhaltigen Bauen auf dem Gelände der Stadtwerke Trier teilgenommen.

Die Rednerinnen und Redner der Grußworte betonten zu Beginn in ihren Ansprachen die großen Chancen - die gleichzeitig aber auch zum Teil Notwendigkeiten seien – der Zusammenarbeit von öffentlichen Verwaltungen und Körperschaften, Kammern, Interessensverbänden, Unternehmen und akademischen Einrichtungen in der Großregion. Nur gemeinsam seien globale Herausforderungen wie der Klimawandel oder die Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu bewältigen.

Mit gutem Beispiel voran geht dabei der Gastgeber der Konferenz selbst. In zahlreichen Projekten bemühten sich die Stadtwerke Trier (STW) ganz aktiv um den Klimaschutz, berichtet SWT-Vorstand Arndt Müller. Ferner suche das Unternehmen permanent den Austausch und die Zusammenarbeit mit der Hochschule Trier und Partnern aus der Großregion.

„Jeder in Rheinland-Pfalz hat bei den sintflutartigen Regenfällen Anfang Juni dieses Jahres miterleben können, dass der Klimawandel auch hier im Lande angekommen ist“, betonte der Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, Dr. Thomas Griese in seiner Rede. Daher sei es ein besonders wichtiges Anliegen, die Menschen dafür zu sensibilisieren, dass im Bereich „Bauen und Wohnen“ große Einsparungen von CO2-Emissionen möglich seien.

„Die Hochschule Trier mit ihren vier Standorten liegt sehr zentral in der Großregion. Daher macht es nur Sinn, die Chancen dieser Nähe zu nutzen, gerade im Hinblick auf den Wissens- und Technologietransfer sowie als international aufgestellte Bildungseinrichtung“, erklärte Prof. Dr. Norbert Kuhn, Präsident der Hochschule Trier. Seine Hochschule nutze konkret EU-Förderprogramme wie Interreg, um Netzwerke und Kontakte in der Großregion aufzubauen, die den Austauschzwischen Fachleuten aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft ermöglichten.

 

Florence Jacquey, Geschäftsführerin des Gipfelsekretariats der Großregion, hob in ihrer Rede das große Potenzial des Zusammenlebens in der Großregion hervor. „Allein die Planung und Durchführung der Konferenz spiegelt die Vitalität und Dynamik der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und des Dialogs in der Großregion wider“, verdeutlicht sie. Die Organisatoren würden mit der Konferenz die Verschiedenheit der Großregion ganz selbstverständlich, authentisch und erfolgreich zu einem gemeinsamen grenzüberschreitenden Mehrwert machen.

Einstimmig betonten die Eröffnungsrednerinnen und -redner die Leistung von Greater Green, das die gemeinsamen Kompetenzen bündele, strukturiere und sichtbar mache. Als Meta-Cluster für die Umwelttechnik in der Großregion mit zentralem Sitz am Umwelt-Campus Birkenfeld (Hochschule Trier) umfasst seine Arbeit der Internationalisierung, Marktentwicklung, Innovationsförderung, Vernetzung und Beratung von Clustern, Wissenschaft und Verwaltung mit Bezug zu den GreenTech-Branchen. Der grenzüberschreitende Austausch von Erkenntnissen und Best Practices wie an diesem Tag verhelfe der Großregion zu mehr Innovationskraft.

Im Anschluss setzte Dr. Peter Mösle, Geschäftsführer von Drees & Sommer und Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), wie erwartet fruchtbare Impulse für den gesamten weiteren Verlauf der Konferenz. Im Wesentlichen stellte er dem Publikum die Bedeutung des „Cradle-to-Cradle“-Ansatzes für eine nachhaltige Bauwirtschaft vor. Demnach soll ein Gebäude bereits in seiner Konzeptionsphase als Materialbank verstanden werden, um knappe aber auch nachwachsende Rohstoffe mehr als einmal, also effizient nutzen zu können.

Motiviert durch die vielen Inspirationen aus den Vorträgen, der Poster-Ausstellung und persönlichen Austauschen beim freundlichen Zusammenkommen in der Mittagspause, gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Nachmittag für 1,5 Stunden in ihre jeweils ausgewählten Workshops: „Gesündere Städte für Mensch und Tier“, „Quartiere der Zukunft“, „Digitalisierung im kommunalen Energiemanagement“ und „grüne Architektur“. Geteilte Erkenntnis aller vier Workshops war, dass ein nachhaltiger Wandel im Bauwesen sowie in der Stadt- und Raumplanung in der Breite nur gelingen kann, wenn das politische, gesellschaftliche und technologische Umfeld diese Transformation unterstützend mitträgt. Als Beispiel wurde im Workshop „Quartiere der Zukunft“ auf die Schwierigkeit hingewiesen, dass beim Bau von Ökoquartieren oftmals keine geeigneten Bieter (Handwerksbetriebe mit bedarfsgerecht qualifiziertem Personal) gefunden werden könnten.

Mit einer Podiumsdiskussion der Oberbürgermeister der Quattropole-Städte Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier über Herausforderungen und Lösungsansätze in den Bereichen Nachhaltigkeit und Innovation ging der Konferenztag zu Ende.