Donnerstag, 26. November 2020

Die QuattroPole-Städte verstärken ihr Zusammenwirken in schwierigen Zeiten

Gemeinsames Marketing für Wirtschaftsstandort
Gemeinsame Abstimmung der Krisenstäbe
Gemeinsame Karte Fahrrad-Tourismus

Die Oberbürgermeisterin und die Oberbürgermeister der QuattroPole-Städte Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier trafen sich am letzten Mittwoch im Rahmen einer Präsenzsitzung in Trier. Im Fokus der Vorstandssitzung des Städtenetzes QuattroPole unter Leitung des Trierer Oberbürgermeisters Wolfram Leibe standen insbesondere das gemeinsame Marketing für QuattroPole als Wirtschaftsstandort, die Bekämpfung der Corona-Pandemie und die Präsentation der neuen touristischen Fahrradkarte sowie die Vorbereitung der Übergabe der QuattroPole-Präsidentschaft von der Stadt Trier an die Stadt Luxemburg. Darüber hinaus wurde der neue Metzer Oberbürgermeister François Grosdidier als Mitstreiter im Vorstand begrüßt.

Ein Wirtschaftsstandort mit vier Städten: gemeinsame Broschüre für örtliche Unternehmen und potenzielle Investoren

Die Broschüre soll als Marketinginstrument zur gesteigerten Bekanntheit der vier Städte auf überregionaler sowie internationaler Ebene beitragen und das wirtschaftliche Potenzial der vier unterschiedlich geprägten Städte in unmittelbarer geografischer Nähe zueinander herausstellen. Zielgruppe der Broschüre sind politische und wirtschaftliche Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sowie institutionelle Akteure und Unternehmen.

Nachhaltiger Touristenverkehr: Neue Fahrradkarte zur Förderung der sanften Mobilität

Die Oberbürgermeisterin und Oberbürgermeister präsentierten erstmalig eine QuattroPole-Fahrradkarte, die sich an Bürgerinnen und Bürger sowie auch an Touristinnen und Touristen richtet. Damit soll zur Nutzung des Fahrrads als umweltfreundliches Verkehrsmittel in und zwischen den Städten aufgerufen werden. Dieses Thema steht ebenfalls auf der QuattroPole-Agenda für 2021, dann unter Präsidentschaft der Stadt Luxemburg. Auch dient die Karte der Stärkung des Images von Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier als Destination für den Fahrradtourismus.

Die QuattroPole-Städte vernetzen ihre Krisenstäbe angesichts der ansteigenden Coronawelle

Die Oberbürgermeisterin und Oberbürgermeister vereinbarten, ihren direkten Draht auch für die Koordinierung der lokalen Corona-Krisenstäbe zu nutzen, um sich im Bedarfsfall gegenseitig schnell und unmittelbar unterstützen zu können. Dies ist ein bewusstes Zeichen grenzüberschreitender Solidarität zwischen den Städten in der Phase einer globalen Gesundheitskrise. Diese Kooperation erfolgt durch den Koordinationsausschuss.

Schon im Frühjahr hat dies gut funktioniert, als die Lage in Metz deutlich angespannter war als in den anderen Städten. Durch persönliche Impulse der Oberbürgermeister und durch direkte Vermittlung zwischen den Stadtverwaltungen konnten damals mehrere Krankentransporte aus Metz sowie medizinische Hilfslieferungen nach Metz sichergestellt werden, um das dortige Krankenhaus zu entlasten. Auf Anfrage der französischen Behörden und nach Entscheidung des Krisenstabs der luxemburgischen Regierung wurden elf Patienten auf der Intensivstation aus dem Grand Est von luxemburgischen Krankenhäusern aufgenommen. Darüber hinaus nahm die Stadt Saarbrücken sieben und die Stadt Trier fünf Covid-Patienten aus Metz und Umgebung auf. Diese Missionen wären ohne die Unterstützung aller kurzfristig mobilisierten Akteure nicht möglich gewesen. Dieses bislang einzigartige Instrument zielte darauf ab, die Intensivstationen in der Region Grand Est zu unterstützen, die von Patienten, die ernsthaft von Covid-19 betroffen sind, überlastet sind.

Das Städtenetz QuattroPole diente hier als gemeinsame Informations- und Austauschplattform und soll das auch weiterhin tun, um eine schnelle und unbürokratische Zusammenarbeit zwischen Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier sicherzustellen.

Der QuattroPole-Koordinationsausschuss

Der Koordinationsausschuss ist ein zentrales Gremium der vier Städte und der Geschäftsstelle, in welches die Städte ihre jeweiligen OB-Beauftragten entsenden. Hauptaufgabe des Gremiums ist es, die Umsetzung des QuattroPole-Leitbildes zu forcieren und die jeweiligen Stadtspitzen fachlich, politisch und interkulturell zu beraten.

Weitere Informationen zum Aufbau und zur Zusammenarbeit innerhalb QuattroPole finden Sie unter https://quattropole.org/ueber_uns/strategie.

Präsident Wolfram Leibe:

„Europäische Zusammenarbeit lebt vom direkten, persönlichen Austausch. Daher ist es deutliches Zeichen großer Wertschätzung, wenn die befreundeten vier Städte Metz, Saarbrücken, Luxemburg und Trier sich gemeinsam austauschen über die existenziellen Herausforderungen der Zeit. Denn Covid 19 macht vor keiner Grenze halt und daher ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gerade jetzt elementar wichtig. Das ist Europa konkret. Gut, dass wir QuattroPole haben und somit einander gut kennen, einander stets vertrauen sowie direkt aufeinander zugehen können in der Not.“

 

François Grosdidier, Oberbürgermeister von Metz:

„Unsere vier Städte haben eine lange gemeinsame Geschichte seit der Antike und dem Mittelalter. Ihre Nähe ist geografisch, aber auch sozioökonomisch und kulturell, jenseits der Grenzen, die täglich von Zehntausenden von Arbeitern überschritten werden. Durch die Verstärkung ihrer Beziehungen festigen die vier QuattroPole-Städte ihre Wurzeln im Herzen Europas. Vor allem aber geben sie sich alle Mittel, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts besser zu meistern.“

 

Uwe Conradt, Oberbürgermeister von Saarbrücken:

„Die Menschen in unserer Grenzregion haben bewiesen: Ein ähnelndes Alltagsleben, gleiche kulturelle Wurzeln und gemeinsame Nöte verbinden – in normalen wie in Krisenzeiten. Und doch gibt es noch viel zu tun. Eine noch bessere Vernetzung beim Gesundheitsschutz, der Katastrophenschutz und die Weiterentwicklung des grenzüberschreitenden Personennahverkehrs sind Themen, die wir im Herzen Europas weiterentwickeln sollten. QuattroPole ermöglicht uns direkten und persönlichen Austausch – und das ist gut so.“

 

Lydie Polfer, Oberbürgermeisterin von Luxemburg:

„Seit Gründung des Städtenetzes im Jahr 2000 stellt die Solidarität einen Eckpfeiler der QuattroPole-Zusammenarbeit dar. Dieser Wert war nie wichtiger als in den vergangenen Monaten, angesichts der Verbreitung des Coronavirus. Die Solidarität zwischen den QuattroPole-Städten war von entscheidender Bedeutung beim Kampf gegen das Virus, sie ist jedoch ebenfalls unabdingbar zum Erhalt unserer sehr guten Zusammenarbeit sowie zum Erhalt der grenzüberschreitenden Verflechtungen, welche für das Alltagsleben der Bürgerinnen und Bürger all unserer Städte essenziell sind. Deshalb nochmals ganz deutlich mein persönlicher Aufruf zu Solidarität und Kooperation.“