MARXCONTAINER

Im Rahmen der Landesausstellung "Karl Marx 1818-1883" in Trier empfangen die QuattroPole-Städte Hörstationen des MARXCONTAINER von dem Künstlerensemble Liquid Penguin.

Zwischen Mai 2017 und Februar 2018 war Liquid Penguins MARXCONTAINER – eine mobile automatische Tonaufnahmebox – auf Tour durch Trier und die anderen QuattroPole-Städte Saarbrücken, Metz und Luxemburg. In Bibliotheken, einem Rathaus, Museen, einer Schule und einem Veranstaltungsort waren BesucherInnen und PassantInnen eingeladen, dem MARXCONTAINER auf diese Fragen zu antworten: Was mögen Sie an unserer Gesellschaft, was fehlt Ihnen? Was bedeutet Bezahlung für Sie? Was sind Sie wert? Und: was verbinden Sie mit dem Namen Karl Marx?

Der MARXCONTAINER hat die Antworten aufgezeichnet: ausführliche Kommentare und Geistesblitze, spontane Assoziationen und nachdenkliche Analysen, Einschätzungen und Meinungen von Menschen aller Altersklassen. Betrachtungen über Freiheit und Wertschätzung sind darunter. Strauchelnde Erklärungen für den so selbstverständlich erscheinenden Vorgang der Bezahlung. Die Unbezahlbarkeit der menschlichen Seele wird verteidigt. Was sind wir wert? – Ein Leben sind wir wert.

Den Menschen ist nicht gleichgültig, wie wir zusammenleben. Sie betonen das Schätzenswerte: die Freiheit zu reisen, zu denken und zu sagen was man will – und monieren, dass die Freiheit, sich zu entwickeln und sein Leben zu gestalten wie man will, nicht für alle gleich realisierbar ist. Sie vermissen Solidarität. Sie vermissen Ruhe.

Und auch Karl Marx ist ihnen nicht gleichgültig: fast alle sehen in ihm eine höchst bedeutende Persönlichkeit, kaum jemand kennt ihn gar nicht. Manche möchten ihn verdammen, viele sehen die konkreten Umsetzungen seiner Theorien kritisch, erkennen aber gleichwohl in ihm den Wegbereiter einer sozialen Gesellschaft. Und sie fühlen sich von seinen Ideen gerade heute dazu animiert, neu darüber nachzudenken, wie wir leben und wirtschaften wollen.

Katharina Bihler und Stefan Scheib haben die vielfältigen Wortbeiträge zu einzelnen Hörstücken montiert. Diese werden begleitet, kontrastiert und verbunden durch Geräuschminiaturen, komponiert aus den Klängen von Maschinen und Maschinchen, die unseren Alltag möblieren oder in unseren Arbeits- und Produktionsstätten den Takt angeben. Insbesondere sind die historischen Webstühle der Bandwebereien von Comines (aus dem Musée de la Rubanerie in Comines, Belgien) vom 14. Jahrhundert bis in die 1970er Jahre zu hören. Mit ihrem Klang, ihrem Rhythmus und ihrem stetig ansteigenden Tempo zeichnen sie die sich wandelnden Produktionsweisen und Arbeitsbedingungen durch die Jahrhunderte hörbar nach.

Die MARXCONTAINER-Hörstücke können Sie ab sofort hören: Hörstationen mit knallroter Sitzbank und Kopfhörer, aufgestellt in den Trierer Museen und weiteren Stationen in Trier, Saarbrücken, Metz und Luxemburg, laden in den nächsten Monaten dazu ein.

Die aktuellen Standorte der MARXCONTAINER-Hörbänke finden Sie auf www.karl-marx-ausstellung.de und auf www.quattropole.org.

Demnächst auch zu hören auf: www.karl-marx-ausstellung.de

 Konzept: Katharina Bihler und Stefan Scheib, Container- und Hörbankdesign: Oliver Oppert

www.liquidpenguin.de

www.karl-marx-ausstellung.de